Gipfelträume und Erholung

Gipfelträume und Erholung

Am 3. Oktober, inmitten der frischen Bergluft des Mont Blanc, stellte sich meine Welt auf den Kopf. Was als letzter Trainingsaufstieg vor meiner Abreise in die Höhen der Himalaya-Akklimatisierung geplant war, verwandelte sich in einen Kampf gegen die Auswirkungen einer Rückenverletzung und deren eisernen Griff um meinen Ischiasnerv. Die Schmerzen waren so stark, dass sie meine Atmung behinderten, so stark, dass ich trotz der Einnahme von Valium nur den Biss auf der Zunge spürte, während der Schmerz in meinem Bein unverändert blieb.



Die Diagnose

In Chamonix liegend, mit Akupunkturnadeln im Gesäß unter der Obhut eines Spezialisten, wurde schnell klar, dass es sich wahrscheinlich um einen leichten Bandscheibenvorfall handelte. Die Worte trafen mich wie ein Schock. Wenn ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass einige meiner Trainingstage mehr als 24 Stunden nonstop gedauert hatten, und die letzten Trainingsstunden dieser Saison verbrachte ich vor allem auf den Füßen und weniger beim Klettern, um mich auf den Everest vorzubereiten, da dessen Route weniger technisch ist. Mein Becken konnte dieser Belastung nicht standhalten, was zu einem Druck auf meinen unteren Rücken führte.



Wie geht es weiter?

Was bedeutet das für mich? Glücklicherweise kann ich mich vollständig erholen. Eine Last fällt von meiner Brust ab. Meine zweite Frage: Wie lange dauert es, bis ich wieder voll funktionsfähig bin? Sie spricht von 3 Monaten. Andere sprechen von 2 Wochen, während einige 6 Monate vorschlagen. Meiner Erfahrung nach liegt die Wahrheit irgendwo zwischen diesen drei hochwertigen Meinungen.
Die geplante Everest-Winterexpedition muss abgesagt werden, was zu einer Phase der geistigen und körperlichen Herausforderung führt.

Eine Reise der Selbstentdeckung:

Die Reise der Genesung umfasst nicht nur die körperliche Heilung, sondern auch eine tiefe Selbstreflexion. Meine typischen, mit Training ausgefüllten Tage weichen der Leere und Stille aufgrund meiner Unbeweglichkeit und werden zu einem Raum, in dem ich meine inneren Ressourcen erkunden kann. Die Berge, die ich bezwingen wollte, symbolisieren nun meine eigenen Hürden. Diese Selbstfindungsreise wird zu einem integralen Bestandteil meiner Heilung.

Akzeptanz und Geduld:

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Genesung ist es, die Situation zu akzeptieren und Geduld zu entwickeln. Anfänglich konnte ich nur sehr kurze Strecken gehen und fühlte mich unglaublich schläfrig und energielos. Es ist nicht leicht, die unmittelbare Enttäuschung über abgesagte Expeditionen zu überwinden. Wenn ich mich jedoch mit der Realität auseinandersetze und mir erlaube, Geduld zu entwickeln, öffnen sich die Türen für langsame, aber stetige Fortschritte. Akzeptanz bedeutet nicht, aufzugeben, sondern die Weisheit anzuerkennen, dass Heilung Zeit braucht.



Inkrementelle Erfolge zelebrieren:

Inmitten der Genesung ist es wichtig, kleine Erfolge anzuerkennen und zu feiern. Ob es sich um eine verbesserte Beweglichkeit, einen Tag ohne Schmerzen oder einen Meilenstein in der Therapie handelt - diese kleinen Triumphe dienen als Wegweiser auf meinem Weg nach oben. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Tag, an dem ich wieder 5.000 Schritte gehen konnte. Indem ich diese Fortschritte bewusst wahrnehme, schöpfe ich positive Energie für die weitere Heilung.

Die Kraft der Gemeinschaft:

Niemand sollte sich einer solchen Herausforderung allein stellen. Die Unterstützung von Freunden, Familie und Fachleuten spielt eine wichtige Rolle bei meiner Genesung. Die Gemeinschaft bietet nicht nur emotionale Unterstützung, sondern gibt auch wertvolle Ressourcen und Ratschläge weiter. Wenn man den Weg mit anderen teilt, entstehen Verbindungen, die den Weg zur Genesung erleichtern.
Gemeinsam mit vertrauenswürdigen Experten führen wir regelmäßig Tests durch, um die Genesung zu beurteilen. Ich löse Verspannungen durch Sportmassage, und die wichtigste Komponente ist meine angepasste tägliche Bewegungsroutine und ein intensives Krafttraining zweimal pro Woche, um die Schwachstellen zu stärken, die zu dieser Verletzung geführt haben.

Neue Planung:

Die Fähigkeit, Pläne zu ändern und sich an neue Bedingungen anzupassen, ist von entscheidender Bedeutung, denn Unvorhersehbarkeit ist ein ständiger Begleiter in der Welt des Bergsteigens. Den Everest werde ich einen Winter später in Angriff nehmen. Diesen Winter werde ich mich dem Wiederaufbau widmen und nach Norwegen fahren, um die Ausrüstung für ein weiteres arktisches Projekt im Stil meines Winter-Solos am Denali zu testen.
Der Sommer wird mit zahlreichen Routen und Bergen in den Alpen gefüllt sein, und der Herbst wird wieder der Vorbereitung auf den Everest dienen. Spannende Zeiten liegen vor uns.
Ich bin zwar noch nicht am Ziel, aber der Gipfel der vollständigen Genesung ist in Sicht. Diese Herausforderung hat mich nicht nur körperlich, sondern auch geistig und emotional gestärkt. In jedem kleinen Schritt nach vorne liegt die Gewissheit, dass die wahre Belohnung nicht nur im Erreichen des Gipfels liegt, sondern in der Entfaltung der eigenen Stärke während des Aufstiegs.