Eisklettern in Colorado – Ein Traum wird wahr
Colorado – ein Ort, der für viele Eiskletterer als das Mekka dieses Sports gilt. Namen wie das berühmte Amphitheater in Vail oder der Ouray Ice Park haben mich schon lange fasziniert. In diesem Jahr bot sich endlich die Gelegenheit, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Mein Sponsor Hdry suchte einen Athleten, der beim Ouray Ice Festival – einem der legendärsten Eiskletter-Events der Welt – die Technologie vorstellte und Teilnehmer*innen der „Ice Clinics“ in die Kunst des Eiskletterns einführte. Gleichzeitig wollte ich meine Reise sinnvoll nutzen und bereitete mich seit Ende Oktober intensiv auf den UIAA-Wettkampf im Ouray Ice Park vor, der als einer der prestigeträchtigsten Wettkämpfe im Eisklettern gilt.
Anreise ins Herz des Eiskletterns
Eine Reise in dieses Kletterparadies ist kein Katzensprung. Nach 30 Stunden Reisezeit, von Bergamo über New York nach Denver und schließlich nach Montrose, hielt ich endlich meine Eisgeräte in den Händen – bereit für das erste Abenteuer. Kaum angekommen, ging es mit der Eiskletterlegende Jeff Mercier direkt zum legendären Bridal Veil Fall.
Dieser beeindruckende Wasserfall wurde bereits 1976 von Jeff Lowe erstbegangen – eine kletterhistorische Leistung, wenn man bedenkt, mit welcher Ausrüstung damals gearbeitet wurde. Statt ergonomischer Eisgeräte nutzten die Kletterer 70 cm lange, gerade Eispickel, und anstelle der heutigen zuverlässigen Eisschrauben wurden sogenannte Snargs verwendet – Metallrohre mit Befestigungslaschen, die mit dem Eishammer eingeschlagen und dann eingedreht wurden. Ein faszinierender Einblick in die Vergangenheit dieses Sports.

Der Wettkampf im Ouray Ice Park
Nach ein paar Tagen Nervosität und einigen spektakulären Touren im Ice Park stand der Wettkampf an. Ich musste als zweiter Kletterer frühmorgens starten – nicht unbedingt ideal, aber letztendlich hätten sich die Ergebnisse wohl nicht groß verändert.
Die meisten Teilnehmer*innen scheiterten am gleichen künstlichen Hook an einer überhängenden Holzstruktur. Wettkampfklettern im Eis unterscheidet sich stark vom klassischen Eisklettern: Die Strukturen sind größtenteils künstlich, mit winzigen Plastikhaken oder steinernen Griffen versehen. Präzision ist entscheidend – die Löcher für die Eisgeräte sind extrem klein, und selbst eine minimale Fehlbewegung führt zum Abrutschen und damit zum Sturz. Steigeisen dürfen überall platziert werden, doch die Handgriffe sind vorgegeben. Das Punktesystem basiert auf der Anzahl der erreichten „Hooks“, und die Zeit ist streng begrenzt – in diesem Fall auf sieben Minuten, um so hoch wie möglich zu klettern.

Mixedklettern in Vail – Ein Hauch von Geschichte
Nach dem Eisfestival ging es weiter nach Vail, einem Ort, an dem Klettergeschichte geschrieben wurde. Hier finden sich die Spuren unzähliger Erstbegehungen, die sich in das Gestein eingebrannt haben. Eine der beeindruckendsten Routen ist Octopussy, eine Meisterleistung von Jeff Lowe, der sie 1994 mit der damals verfügbaren Ausrüstung eröffnete – mit rostigen Schlaghaken und einigen waghalsigen Figure-4-Bewegungen.
Die Route The Fang beeindruckte mich besonders. Sie ist die höchste freistehende Eissäule, die ich je geklettert bin – eine majestätische Formation, die mitten im gewaltigen Amphitheater von Vail emporragt. In diesen Tagen konnte ich einige der wohl atemberaubendsten Linien klettern, die man sich vorstellen kann.

Ein unvergessliches Abenteuer
Diese Reise war mehr als nur eine Expedition – sie war eine Reise in die Geschichte des Eiskletterns und eine Gelegenheit, sich an einige der ikonischsten Routen der Welt zu wagen. Ouray, Vail und der Bridal Veil Fall stehen für alles, was diesen Sport ausmacht: Herausforderung, Geschichte und pure Faszination.
Colorado hat mich nicht nur als Athlet weitergebracht, sondern mir auch gezeigt, wie eng die Vergangenheit und Zukunft des Eiskletterns miteinander verbunden sind. Und eines ist sicher: Ich werde zurückkehren!
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