RED BULL X-ALPS  - DAS HÄRTESTE ABENTEUERRENNEN DER WELT

RED BULL X-ALPS - DAS HÄRTESTE ABENTEUERRENNEN DER WELT

Hike & Fly; die Faszination den Berg zu Fuss zu bezwingen, im Rucksack den Gleitschirm hochzutragen, damit man anschliessend schwerelos ins Tal hinabgleiten kann. Nicht der mühelose Abstieg treibt mich an den Gleitschirm hochzutragen, sondern viel mehr der Moment des Abhebens. Der Übergang vom letzten Schritt in die Luft ist das, was mich immer wieder in die Luft bringt.


Mit dem Gedanken irgendwann vom Berg hinunterzufliegen und nicht laufen zu müssen, habe ich im Jahr 2016 die Ausbildung begonnen. Jetzt darf ich sogar mein damals neu gewonnenes Hobby als Beruf ausüben und kann zudem bei der Arbeit meinen eigenen Gleitschirm für das X-Alps entwickeln.

Wir gehen fünf Jahre zurück, als ich mir 2018 das Ziel gesteckt habe, eines Tages am härtesten Gleitschirm-Abenteuerrennen der Welt teilzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir noch nicht vorstellen, eines Tages als Athlet zum Start des X-Alps gehen zu dürfen. Ich hatte einen großen Berg an Aufgaben und Fähigkeiten vor mir, die ich noch lernen und verbessern musste. Schritt für Schritt habe ich alles gelernt und meinen Körper physisch auf das große Ziel vorbereitet. Denn das X-Alps ist kein Zuckerschlecken. Wer die letzten Blogeinträge von mir gelesen hat, kann sich vielleicht bereits etwas darunter vorstellen.

Das X-Alps

Das Rennen wird alle zwei Jahre organisiert und dieses Jahr zum 11. Mal ausgetragen. Die Grundidee war, im Hike & Fly Stil, von Salzburg über die Alpen nach Monaco zu gelangen. Die Route, welche die Athleten jeweils hinter sich bringen mussten, änderte sich von Jahr zu Jahr und wurde stetig länger. Dieses Jahr beträgt die direkte Strecke 1.223 km. Dabei müssen 15 Turnpoints passiert werden und das Ziel wird dieses Jahr nicht Monaco, sondern Zell am See sein. Es gibt Turnpoints, bei denen am Boden eine Unterschrift abgegeben werden muss und andere, welche man während des Fliegens, respektive Laufens in einen gewissen Kreis um den Turnpoint gelangen muss.

Es gibt noch viele weitere Regeln, welche eingehalten werden müssen. Zum Beispiel die Nachtruhe von sieben Stunden, welche zwischen 21-23 Uhr beginnt und zwischen 4-6 Uhr morgens endet. Einmalig kann eine Nacht mit weniger Pause eingelegt werden, dann wird der sogenannte «Nightpass» gebraucht. Zudem darf sich der Athlet während der Nachtruhe nicht mehr als 250 m vom zuletzt erreichten Punkt des Vortages fortbewegen.
Am Tag darf zwischen 6-21 Uhr geflogen werden, vor oder nachher muss gelaufen werden. Das Minimum an Material (wie z.B. Gleitschirm, Notschirm, Helm, Handy, Notmaterial) muss der Athlet immer selbst tagen. Unterstützer der Athleten dürfen jedoch Kleidung, Essen, Trinken usw. mit auf den Berg bringen.

Das sind die wichtigsten Grundregeln des Wettkampfes. Wer mehr wissen möchte, findet alle Infos unter redbullxalps.com.


Hike & Fly

Hike & Fly bedeutet für mich in Bezug auf das X-Alps natürlich nicht nur vom Berg runter, sondern vom Berg weg zu fliegen. Bei thermisch guten Verhältnissen kann man schnell bis 250km weit fliegen. Das setzt aber den entsprechenden Gleitschirm voraus. In meinem Fall ist das ein 2.9 kg leichter, leistungsstarker Wettkampfschirm. Mein Sitz, in dem ich eigentlich eher liege als sitze, ist inklusive Notschirm 2kg und für sein Gewicht so bequem, dass ich auch mehrere Stunden am Stück fliegen kann.

Der 50 Liter Rucksack bietet zum Laufen genug Komfort, dass ich ihn den ganzen Tag tragen kann und bietet zusätzlich genug Platz für eine Isolations-Jacke wie die BAKOSI oder eine Shelljacke wie die JAVARI GTX.


Gehe ich bergsteigen, ist der Fokus eher auf der Tour als auf dem Flug. So kann ich auf andere Ausrüstung zurückgreifen, welche deutlich kleiner und leichter ist. Im Gegenzug ist der Flug ins Tal auch dementsprechend kürzer. Während dem X-Alps darf ich jedoch den Gleitschirm nicht wechseln darum ist das X-Alps Material auch nicht so leicht.


Was aber immer gleich ist, ist der Flug. Egal ob lang oder kurz, es ist, als würde man mit einem Fahrrad den Berg hinunterfahren. Denn um mit einem Gleitschirm in der Luft bleiben zu können, brauchen wir eine Geschwindigkeit von 30-40 km/h. Das heisst, wir als Piloten sind immer einem gewissen Luftzug ausgesetzt. Damit ich bei kurzen Flügen nicht auskühle, trage ich die LUNAG GORE-TEX 3L ACTIVE SHELL HOSE und die JAVARI GORE-TEX 3L ACTIVE SHELL JACKE. Diese halten den Wind ab und es reicht darunter einen dünnen Midlayer zu tragen, wie zum Beispiel das CHUMBU FLEECE ¾ ZIP. Für lange Flüge ist es zusätzlich wichtig eine gute Isolationsschicht zu tragen. Dabei setze ich auf das Zwiebelprinzip. Bei den Hosen trage ich zusätzlich die LATOK ISOLATIONS HOSE und bei den Jacken bevorzuge ich, während Wettkämpfen, die BAKOSI G2 oder an kalten Wintertagen die BURNAG KAPUZEN DAUNENJACKE.


Während meines Trainings versuche ich immer wieder die Abläufe gleich zu durchlaufen, damit sie irgendwann automatisiert sind. Ich packe meinen Rucksack immer gleich und merke schnell, wenn ich neue Kleidung teste, die ein anderes Packvolumen hat als die Kleidung zuvor. Eine der grössten Herausforderungen, was die Kleidung betrifft, ist möglichst immer die beste Kombination an Schichten dabei zu haben und trotzdem keine zu viel. Denn, jedes Gramm zählt. Im Moment bin ich damit beschäftigt, alles für das große Projekt X-Alps bereit zu stellen und abzuschätzen, was ich für das Abenteuer noch brauche.

Wer unserem Team während dem X-Alps folgen möchte, kann dies mit dem Livetracking auf der Webseite des X-Alps tun. Aber Achtung, es kann süchtig machen!